Dubai, 12. Januar 2001

Einer meiner Exoten! Durch eine geschickte Planung konnte ich es so einrichten, dass ich auf eine Geschäftsreise von Zürich nach Puna einen zweitägigen Aufenthalt in Dubai machen und an dem dort statt findenden Marathon teilnehmen konnte. Zugegeben, ich hatte dem „Zufall“ ein bisschen geholfen.

Dubai kann sich, betreffend Sauberkeit und „gutes benehmen“ sogar mit die Schweiz messen. Es ist so sauber und es gibt so wenig Leute, dass es auf mich etwas künstlich wirkte. Es gibt viele futuristische Wolkenkratzer und es wird ungehemmt weitergebaut. Es gibt – hauptsächlich durch viel Bewässerung – viel grün, ohne Wasser gibt es Sand. Der – vergleichsweise – wenige Verkehr benimmt sich sehr diszipliniert, was uns Läufer sehr zu Gute kam. Der Hauptbeschäftigung in Dubai ist offensichtlich „Shoppen“, es gibt riesige Einkaufszentren die wirklich keine Wünsche offen lassen, vor allem im Luxus-Sektor.

Am 11. Januar war das Abholen der Startunterlagen angesagt. Es gab wenig Leute und somit verlief alles prima. Aufgrund früherer Erfahrungen habe ich mir dann noch den Start angesehen. Am Nachmittag besuchte ich ein Einkaufszentrum (Pfff..) und besuchte das historische Museum (klein aber ausgezeichnet eingerichtet). Später fuhr ich dann zum berühmten 7 Sterne Hotel „Boursch el Arab“. Nachdem ich ca. 25 Franken für einen Taxifahrt ausgegeben hatte, wurde mich mitgeteilt, dass ich in meinen Jeans und mit T-Shirt nicht willkommen war. Da ich nichts anderes hatte und auch die Lust ein Wenig verloren hatte, verzichtete ich auf das Weltwunder. Nach etwas essen gabs ein gutes Buch.

Am 12. Januar, 07:00 Uhr war der Start. Es gab so 200-300 Teilnehmer.
Es ist immer noch faszinierend, dass man beim Marathon als Amateur mit Topläufer zusammenstehen kann, na ja wenigstens am Start. Zu meiner Überraschung wurde ich angesprochen von einem anderen Mitglied des LSVB., Kurt Baumgartner. Der Parcours war extrem flach, der einzige „Hügel“ war ein Tunnel und zwei Brücken. Es war faszinierend durch die breiten Strassen, die vielen Wolkenkratzer entlang zu laufen. Die Organisation war gut, erstaunlicherweise gab es keine „Championchips“ oder ähnliches, sodass ca. alle 2-3 Km. jemand die Nummern notierte. Die Versorgung war auch OK, alle 2.5 km, Wasser und ein isotonisches Getränk (Niederländisch: Extran von Nutricia, vorher noch nie gesehen). Zu essen gab es nichts. Schlecht war, dass einige Wasserstationen ohne „Bedienung“ waren. Obwohl die Strecke nicht verkehrsfrei war, war sie doch extrem gut gesichert, es gab mindestens 3 Polizisten an jeder Kreuzung die das Ganze weiträumig sperrten sobald auch nur einen Läufer zu sehen war. Wie bereits erwähnt, verhielt der Verkehr sich außerordentlich diszipliniert an die Anweisungen. Während dem Lauf wurde ich – dank meinem LSVB Outfit - nochmals von einen (ex) Basler angesprochen, wie klein die Welt doch ist.

Aufgrund vorheriger Erfahrungen lief ich die erste 20 Km. etwas schneller. Leider etwas zu schnell, ab 09:30 wurde es warm und ich musste etwas Tempo zurücknehmen. Schade, eine Zeit unter 4 Stunden wäre möglich gewesen! Da ich ja jeden Monat einen Marathon laufen möchte, war ein Wenig Schonung auch nicht schlecht, gegen Ende meldeten sich mein rechtes Knie und mein Rücken, sodass es besser war vorsichtig zu sein.

Nach dem Marathon zurück zum Hotel und Duschen. Da der 12. Januar ein Freitag und somit der islamische Sonntag ist, waren alle Läden geschlossen (man staune). Da es sonst nicht viel zu tun gibt in Dubai, blieb mich nichts anderes übrig als der Gang zum Flughafen. Die 8 Stunden bis zum Weiterflug nach Indien ermöglichten mir diese Geschichte und das Fertiglesen meines Buches.

Eine schöne Erfahrung. Für längere Ferien würde ich jedoch nicht nach Dubai gehen. Da gibt es bessere Orte!

 
 
 
© 2000 all rights reserved - Trinakria  / 18.01.2001